Geht eure Metabo Kappsäge auch ab wie ein Geschoss, sobald ihr den „Ein-Schalter“ betätigt? Ich erschrecke jedes Mal. Oder fliegt euch vielleicht sogar die Sicherung heraus, weil die Maschine kurzzeitig zu viel Strom zieht? Zusätzlich kommt hinzu, dass das nicht gut für das Gerät selber sein kann. Daher habe ich mich dazu entschlossen, einen Sanftanlauf* bei meiner Metabo KGS 254M * nachzurüsten.
Im Nachhinein war ich überrascht wie einfach der Einbau war und wie effektiv der Sanftanlauf* wirkt. Am Ende hänge ich euch ein Video (vorher & nachher Vergleich) an. Das ganze ist sogar ohne Garantieverlust bzw. mit nicht nachvollziehbarem Rückbau möglich. Ich habe den etwas einfacheren Weg gewählt, da meine Kappsäge keine Garantie mehr besitzt. Den Beitrag schreibe ich so, dass ihr beide Möglichkeiten umsetzen könnt, mit und ohne Garantieverlust.
Vorab: Diese Anleitung gilt sehr wahrscheinlich auch für die Metabo KGS 305M* und die Metabo Metabo KGS 216M*. Der einzige Unsicherheitsfaktor ist der zur Verfügung stehende Platz für den Sanftanlauf. Ich war kürzlich im Baumarkt vor Ort und konnte dort die Metabo KGS 216M* im direkten Vergleich zur Metabo KGS 254M* anschauen. Das „Schaltgehäuse“, welches wir nachfolgend aufschrauben werden, ist identisch. Unterschiedlich ist lediglich die Größe des Motorgehäuses, welches unter dem „Schaltgehäuse“ befestigt ist.
Wichtig: Ihr arbeitet hier mit Strom und stromführenden Teilen. Wenn ihr euch nicht 100% sicher seid, was ihr macht, bittet einen Elektriker darum, für euch den Umbau vorzunehmen. Strom ist kein Spaß und es kann einiges kaputt gehen, wenn man Fehler macht.
Sanftanlaufmodul 230V 16A* (alternatives Sanftanlaufmodul* ) Info: Im Beitrag wird dieses Sanftanlaufmodul* verwendet. 2 User haben aber mit Überhitzung des Moduls zu kämpfen gehabt, weshalb ich empfehle die größeren Sanftanlaufmodule zu verwenden. Vorsicht: Die Kabelfarben Rot und Blau des 16A Sanftanlaufmoduls* sind gegenüber der Anleitung vertauscht!
Technische Zeichnungen zum Nachrüsten des Sanftanlaufs der Metabo KGS 254M *
Durchführung
Vorab
Steckt die Kappsäge aus! Ganz wichtig. Arbeitet niemals an stromführenden Teilen wenn diese tatsächlich stromführend sind.
Als nächstes zieht ihr die Säge zu euch und arretiert sie in dieser Position. So kommt ihr bequem an die nötige Stellen ohne dass euch der Sägetisch merklich in den Weg kommt.
Deckel abschrauben
Jetzt schraubt ihr die Abdeckung auf. Insgesamt sind es neun Schrauben, die ihr lösen müsst. Vier davon sind von der Oberseite her zugänglich, fünf von der Unterseite. Schraubt zunächst die von unten zugänglich sind los. Danach drückt ihr den Sägekopf nach unten und drückt die Transportsicherung rein, damit der Sägekopf unten bleibt. Danach schraubt ihr die Schrauben auf der Oberseite los.
Jetzt solltet ihr den Deckel aufklappen können. Wenn ihr wollt könnt ihr die vier Stecker (siehe nachfolgendes Bild) ausstecken, damit ihr den Deckel komplett weglegen könnt. Bitte merkt euch genau, welcher Stecker wo war. Ansonsten könnt ihr den Deckel auch einfach vorsichtig auf die Seite klappen. So habe ich es gemacht. Das geht ebenfalls problemlos.
Nach dem Öffnen des Deckels seht ihr schon sehr schön, wo der Sanftanlauf* seinen Platz finden wird. Es scheint fast, als hätte Metabo beim Entwurf des Deckels diesen Platz für Sanftanlauf* vorgesehen.
Auch wenn der Platz auf dem Bild großzügig aussieht, etwas eng wird es dennoch. Vor allem das Schließen des Deckels nach dem Einbau war bei mir etwas fummelig, bis tatsächlich alle Kabel sicher verstaut waren und nicht mehr eingeklemmt werden können. Aber dazu später.
Zunächst müsst ihr euch für ein Vorgehen entscheiden, entweder mit oder ohne Garantieverlust. Da ich den Einbau des Sanftanlaufs* bei der Metabo KGS 254M * mit Garantieverlust durchgeführt habe, sind die nachfolgenden Bilder für dieses Vorgehen. Allerdings ist das Vorgehen nur minimal anders. Ich werde probieren, die Unterschiede möglichst genau zu beschreiben, so dass ihr dieses Vorgehen ebenfalls problemlos durchführen könnt.
In den technischen Zeichnungen findet ihr einen Schaltplan, einmal mit und einmal ohne eingebautem Sanftanlauf*. Diesen werden wir jetzt umsetzen. Die Kabelfarben habe ich so gewählt, wie ich sie bei mir vorgefunden habe. Es gibt noch zusätzliche Leitungen im System, welche nicht auf den technischen Zeichnungen vorhanden sind. Diese sind für den Einbau aber nicht relevant. Daher habe ich diese weggelassen bzw. nicht eingezeichnet.
Zunächst schnappt ihr euch die Abisolierzange* und isoliert rund 1cm von dem blauen Kabel des Sanftanlaufs* ab. Danach schraubt ihr das braune Zuleitungskabel los und zieht es aus der Lüsterklemme. Wenn der Sanftanlauf* bereits an seiner finalen Position liegt, achtet darauf, dass das blaue Kabel um die Durchführung zum Motor herum verlegt ist. Jetzt schnappt ihr euch eine rote Twin-Aderendhülsen*, schiebt beide Enden rein und verpresst das ganze gut mit der Crimpzange*. Danach schraubt ihr die Aderendhülse* samt Kabel wieder in den Lüsterklemme.
Das ist etwas fummelig. Nun habt ihr den schwersten Teil schon geschafft.
Leitung kappen
Zunächst holt ihr die 3 Kabel welche rechts entlang geführt sind aus den Halterungen heraus, damit ihr gut arbeiten könnt und es problemlos möglich ist, die Kabel zu identifizieren.
Ihr müsst das schwarze Kabel herausfinden, welches von dem weißen Schalter (KEDU HY15, unten links im Bild oben) zur Durchführung zum Motor geht. Dieses durchtrennt ihr mit dem Seitenschneider* in etwa auf der Höhe auf der später der Sanftanlauf* positioniert wird (siehe Bild unten).
Steckverbinder montieren
Jetzt werden die Steckverbinder aus dem Kabelschuhset* montiert. Welche ihr wählt ist dabei euch überlassen. Zunächst isoliert ihr rund 1cm von allen Kabeln des Sanftanlaufs* und von beiden enden des eben durchtrennten Kabels mit der Abisolierzange* ab. Jetzt müsst ihr die Steckverbinder aus dem Kabelschuhset* aufstecken und mit der Crimpzange* fixieren.
Wichtig
Beim Sanftanlauf* benötigen nur das rote und das schwarze Kabel einen Steckverbinder
Achtet darauf, dass ihr den richtigen Steckverbinder (Männchen/Weibchen) an die richtigen Kabel befestigt.
Die Leitung, welche vom Schalter (KEDU HY15) kommt, wird mit dem roten Kabel des Sanftanlaufs* verbunden
Das schwarze Kabel des Sanftanlaufs* wird mit der Leitung verbunden, welche zum Motor geht.
Kabel welche verbunden werden, benötigen jeweils ein Männchen und ein Weibchen, damit ihr die Kabel verbinden könnt
Schaut zum besseren Verständnis nochmal in die technische Zeichnungen
Zum Schluss müsst ihr nur noch eure Stecker entsprechend dem Schaltplan zusammenstecken und die Kabel sicher verstauen. Dort wo es möglich ist, verwendet ihr natürlich wieder die alten bzw. die dafür vorgesehenen Kabelhalterungen. Unter der Stelle, an der ihr den Sanftanlauf* unterbringt, sollte noch etwas Platz sein um Kabel unterzubringen. Zum Schluss klappt ihr den Deckel wieder darauf und schraubt ihn fest. Der Einbau wäre geschafft. Testet die Kappsäge am besten gleich kurz, ob alles wie gewünscht funktioniert.
Um den Garantieverlust zu umgehen bzw. um den Sanftanlauf vollständig rückbauen zu können dürft ihr kein Kabel durchtrennen. Das ist aber kein größeres Problem, da die Verbindung am (weißen) Schalter geschraubt ist und ihr die Verbindung problemlos mit einem Kreuzschraubenzieher lösen könnt.
Wie gesagt, habe ich diesen Umbau ohne Garantieverlust leider nicht vorgenommen und kann euch daher keine Bilder liefern und den Umbau nur prinzipiell beschreiben.
Der Umbau
Zunächst müsst ihr das rote Kabel des Sanftanlaufs* verlängern. Es muss von der finalen Position (siehe Bilder im Abschnitt „Sanftanlauf * mit der Metabo KGS 254M * verbinden“) entlang der Kabelführung bis zum weißen Schalter reichen. Lasst das Kabel lieber etwas zu lang, kürzen könnt ihr es immer noch. Die Kabeldurchmesser habe ich nicht gemessen. Ich hätte aber einen Kabeldurchmesser zwischen 0,8mm² und 1.5mm² gewählt. Orientiert euch am besten an dem schwarzen Kabel, welches zwischen Schalter (weißer Block) und dem Motor hängt.
Anstatt das schwarze Kabel zwischen Schalter (weiß) und Motor durch zu trennen, schraubt ihr es los. Das verlängerte rote Kabel vom Sanftanlauf* schließt ihr stattdessen am Schalter (weiß) zusammen mit dem 2. schwarzen Kabel, welches vom Kondensator (gelb) kommt an. Vorsicht, es ist wichtig, dass die beiden schwarzen Kabel die selbe Öffnung des Schalters gehen. Das schwarze Kabel, welches ihr gerade losgeschraubt habt, verbindet ihr mit dem schwarzen Kabel des Sanftanlaufs*. Auch hier gilt wieder, verpressen ist keine Option. Ich kann euch die WAGO Klemmen* sehr ans Herz legen um die Verbindung herzustellen.
Zum Schluss müsst ihr noch das blaue Kabel des Sanftanlaufs* anschließen. Verwendet hierzu die Anleitung aus obigem Kapitel („Blaue Leitung des Sanftanlaufs * mit der Metabo KGS 254M * verbinden“). Aber denkt daran, dass auch hier eine vollständige Rückbaubarkeit gewährleistet sein muss. Die Pressverbindung wie oben beschrieben, ist dann ebenfalls keine Option.
In diesem Beitrag habe ich den Bau eines Musikplayers im Stile einer Toniebox* beschrieben. Der Fokus in oben genannten Beiträgen liegt dabei auf der Elektronik und der Software. In diesem Beitrag geht es um das Gehäuse für Musikplayer.
Prinzipiell steht euch die Welt da ziemlich offen. Ihr könnt bestehende Boxen, Schachteln, Spielzeugfahrzeuge, Lautsprecher, … verwenden und dort die Elektronik (wie z.B. in diesem Beitrag beschrieben) einbauen. Ihr könnt euch mittels 3D Druck ein eigenes Gehäuse ausdrucken. Ich habe mich für den Weg entschieden, ein eigenes Gehäuse aus Holz zu bauen. Dieser Beitrag hier, soll eine Anleitung dazu sein.
Technische Zeichnungen vom Gehäuse für Musikplayer
Wandelement ohne Bohrungen (klein und groß)
Frontwand
Rückwand
Deckel
Gesamtbox
Wandelemente auf Grobabmessungen Zuschneiden
Der erste Arbeitsschritt zum Gehäuse vom Musikplayer ist es, das Holzbrett* mittels Tischkreissäge* in fünf gleich breite und gleich lange Teile zu schneiden. Ich möchte an dieser Stelle die Chance nutzen und euch die Erweiterungen der Tischkreissäge Dewalt DWE7492* ans Herz zu legen. Die Tischkreissäge selber ist für den Heimwerker mehr als ausreichend und lässt sehr genaue Schnitte zu.
Wir schneiden im ersten Schritt fünf Teile in 11,6cm breite Streifen. Die Länge von 30cm lassen wir im ersten Schritt unangetastet.
Wenn ihr nachfolgendes Bild mit den zugeschnittenen Brettern anschaut, erkennt ihr, dass die Bretter einen leichten bogen haben. Leider war das das glatteste Brett, was ich gefunden habe. Dies könnt ihr beheben, wenn ihr die zuschnitte über einen Abricht- und Dickenhobel* jagt. Leider habe ich zu wenig Platz für solch ein Schmuckstück, weshalb ich mit den gebogenen Brettern weiter mache. Schlussendlich gibt es beim Verkleben etwas mehr Spannung, aber es lässt sich regeln.
Wenn ihr euch die ungeschnittenen Kanten anschaut, werdet ihr feststellen, dass diese angefast sind. Dies wollen wir aktuell nicht. Daher schneiden wir je Brett auf einer Seite 4-5mm ab. Legt dazu bei eurer Tischkreissäge Dewalt DWE7492* den Abstandsriegel für enge Schnitte um und stellt den Parallelanschlag so ein, dass das Messer 1-2mm entfernt ist. Zusätzlich zum Abstand kommt noch die Schnittbreite dazu, so dass wir bei 4-5mm enden. Sägt jetzt je eine lange Seite damit ab.
Als letztes macht ihr aus einem der Bretter zwei kürzere mit einer Seitenlänge von ca. 12cm. Hier kommt es nicht auf das genaue Maß an. Die beiden halben Bretter werden später die Seitenteile.
Schrägen an Wandelementen anbringen
Wir kleben die Bretter nicht flach aufeinander, sondern schrägen die Kanten jeweils um 45° an. Es werden später die auf 45° angeschrägten Seiten aufeinander geklebt. Stell dazu zunächst die Tischkreissäge* auf einen 45° Schnitt ein. Ob der Winkel passt könnt ihr mit einem Winkelmesser* überprüfen.
Zunächst stellt ihr den Parallelanschlag auf 11,6cm ein. Schneidet jetzt bei den vier länglichen Brettern je eine lange Seite und bei den zwei kurzen Brettern je zwei aneinander grenzende Seiten mit diesen Einstellungen ab.
Als nächstes stellt ihr den Parallelanschlag der Tischkreissäge* auf 11,5cm und belasst alle anderen Einstellungen. Sägt damit die zu den eben abgesägten Seiten gegenüberliegenden Kanten.
Als nächstes schneiden wir die erste kurze Kante der langen Bretter (je eine pro Brett). Nehmt bitte diese Kante, welche wir vorher glatt abgeschnitten haben. Stellt den Parallelanschlag der Tischkreissäge* so ein, dass die Kante gerade so abgeschnitten wird. Schneidet dann die vier Bretter zu.
Zu guter Letzt stellt ihr den Parallelanschlag auf 29cm ein, belasst die 45° und sägt die zweite (kurze) Seite der langen Bretter zu.
Damit habt ihr die Rohteile für das Gehäuse für Musikplayer fertig. Jetzt können wir mit den Bohrungen an den verschiedenen Teilen weiter machen.
Bevor wir das aber machen, bin ich einmal mit dem Exzenterschleifer* und mit einer Schleifscheibe mit einer Körnung zwischen 150 und 200 über alle Teile geschliffen. Theoretisch reicht es die Außenseiten zu schleifen. Innen schadet es aber auch nicht 🙂
Frontwand Bohrungen anbringen
Bohrungen anzeichnen
Für die Frontwand sucht ihr euch die schönste der großen Wandelemente aus. Zunächst benötigen wir nur das Streichmaß* und einen Stift. Parallel zur Erklärung empfehle ich euch die technischen Zeichnungen zur Frontwand anzuschauen.
Legt das Wandelement mit der großen Seite nach oben, so dass die 45° abgewinkelte Seiten Richtung Werkbank zeigen. Wir zeichnen von außen nach innen und beginnen mit den Löchern für die Boxen. Stellt das Streichmaß* auf 55,5mm ein und zeichnet etwa mittig von außen her das Maß beidseitig an. Als nächstes stellt ihr das Streichmaß* auf 103,5mm ein und tragt wieder mittig entlang der selben Kante beidseitig auf dem Wandelement ab. Als nächstes stellt ihr das Streichmaß* auf 57,5mm. Jetzt setzt ihr das Streichmaß* an der langen Kante an und kreuzt alle vier Markierungen. Das sind die Mittelpunkte von vier der sechs Bohrungen.
Für die letzten beiden Markierungen stellt ihr das Streichmaß* auf 145mm, setzt es an der kurzen Kante an und markiert bei rund 1/3 der Breite beidseitig den Abstand. Jetzt stellt ihr das Streichmaß* auf 30,5mm, setzt es beidseitig an der langen Kante an und übernehmt dieses Maß ebenfalls auf das Werkstück. Jetzt haben wir auch die letzten Löcher markiert.
Bohrungen durchführen
Als nächstes benötigen wir einen Bohrständer* oder eine Tischbohrmaschine* und einen kleinen (3er oder 4er) Holzbohrerset*. Bohrt damit bei den beiden äußersten Löchern (für die Boxen) einmal durch den Mittelpunkt um so den Mittelpunkt auf die gegenüberliegende Seite zu übertragen. Dreht das Wandelement einmal auf die Rückseite.
Setzt die Lochsäge* mit 50mm Durchmesser in euren Bohrständer* oder die Tischbohrmaschine* und bohrt zwei 8mm tiefe Löcher. Dadurch könnt ihr die Boxen etwas weiter nach vorne bringen.
Dreht das Wandelement wieder auf die Vorderseite. Spannt zunächst den 35mm Forstnerbohrer* ein und bohrt die beiden äußeren Löcher durch, welche später für die Boxen sind.
Als nächstes spannt ihr den 25mm Forstnerbohrer* ein und bohrt die vier angezeichneten, aber noch nicht gebohrten, Löcher. Diese sind später für die Druckknöpfe (lauter/leiser/vorwärts/rückwärts).
Die beiden Löcher für die Boxen (wichtig, nur diese beiden!) habe ich noch mit einem kleinen Abrundfräser (r = 3 oder 6mm) aus dem Fräserset* und er Oberfräse* abgerundet.
Wir drehen das Wandelement wieder auf die Rückseite. Mittels Stechbeitel* und Klöpfel* könnt ihr die 15mm Vertiefung um die Boxen ausnehmen. Zum Schluss schleifen wir mit dem Exzenterschleifer* und einer Schleifscheibe mit einer Körnung zwischen 150 und 200 über das fertige Frontelement für das Gehäuse für Musikplayer.
Rückwand Bohrungen vornehmen
Bohrungen anzeichnen
Nehmt euch ein neues großes Wandelement für die Rückwand zur Hand. Ihr benötigt zunächst wieder nur das Streichmaß* und einen Stift. Parallel zur Erklärung empfehle ich euch die technischen Zeichnungen zur Rückwand anzuschauen.
Wichtig: Die beiden äußeren größeren Aussparungen sind passend für Visaton Breitbandlautsprecher BF 37 (VIS 2260)*. Wenn ihr andere Boxen verwendet, müsst ihr die Abmessungen der Bohrlöcher sowie deren Positionen ggfs. anpassen.
Legt das Wandelement wieder mit der späteren Außenseite nach oben hin. Stellt das Streichmaß* auf 10mm ein. Markiert damit an allen vier Ecken einen um 10mm x 10mm nach innen verschobenen Punkt. Dann markiert ihr etwa mittig der langen Kanten die 10mm von außen. Stellt jetzt das Streichmaß* auf 29mm ein. Setzt es wieder mittig an einer der beiden langen Kanten an und markiert den Abstand von außen. Diesen Strich könnt ihr gerne 4-5 cm lang machen (nur leicht drücken). Zu guter Letzt stellt ihr das Streichmaß* auf 145mm an. Markiert die drei letzten Punkte.
Nehmt jetzt den Zirkel* zur Hand und stellt ihn auf einen Radius von 19,5mm ein. Setzt ihm am mittleren Punkt der 145mm Markierung an und kreuzt den 29mm Seitenabstand zwei weitere Male. Dies sind die Enden der Aussparung für den USB-Stecker.
Optional könnt ihr jetzt noch die Abmessungen für den hinteren Teil der USB-Einbaubuchse anzeichnen. Ihr benötigt dazu wieder den Zirkel* und den Anschlagwinkel*. Stellt den Zirkel* auf einen Radius von 12,5mm ein und kreuzt damit die 29mm Seitenabstandslinie wieder doppelt. Nehmt dann den Anschlagwinkel* und tragt das Maß 0,5-1cm weiter weg vom Rand ab. Das ist nötig, da wir zuerst die größere (äußere) Aussparung ausfräsen und erst danach die tief liegende. Ich bin ehrlich, ich habe es nicht angezeichnet, sondern „frei Schnauze“ gefräst. Das sieht man später sowieso nicht mehr 🙂
Bohrungen durchführen
Jetzt gehet es an die Bohrungen. Nehmt euch zunächst einen Bohrständer* oder eine Tischbohrmaschine* und einen 3er Bohrer aus dem Holzbohrerset mit Aufstecksenker*. Alle sechs Löcher, welche 10mm vom Rand entfernt sind, könnt ihr damit durchbohren. Wichtig ist, dass ihr bei diesen Löchern die Aufstecksenker verwendet, da das Holz nicht allzu viel Fleisch bietet und gerne aufreißt.
Danach brauchen wir die Oberfräse* samt einem 8mm Nutfräser aus dem Fräserset* und dem Parallelanschlag. Außerdem brauchen wir zwei Einhandzwingen* Jetzt wird es etwas frickelig. Leider ist das sehr wichtig, dass ihr hier genau arbeitet. Nehmt die Einhandzwingen* und fixiert das Wandelement so an eurer Werkbank, dass die lange Kante mit den angezeichneten 29mm zu euch zeigt und diese Kante leicht über die Werkbank steht. Stellt dann den Parallelanschlag so ein, dass die Fräsermitte bei 29mm liegt (Alternativ könnt ihr schauen, dass die kürzeste Distanz von der Fräserkante zur Kante vom Wandelement 25mm beträgt. Legt den Fräser* ein und stellt die Oberfräse* so ein, dass ihr mindestens 4mm tief ausfräst. Etwas mehr schadet nicht. Das könnt ihr später mit Kleber ausfüllen. Dann fräst ihr los. Achtet genau darauf, die axialen Markierungen nicht zu überschreiten.
Wenn ihr die äußere Aussparung ausgefräst habt, geht es an die innere Aussparung. Stellt die Oberfräse* so ein, dass ihr 18mm tief ausfräsen könnt. Fräst jetzt auch die hintere Aussparung aus.
Sollte der Fräser etwas ausgefranst haben, könnt ihr das ausgefranste mit einem Cuttermesser* und einer sehr scharfen Klinge abschneiden.
Als letzten Arbeitsgang nehmt ihr wieder den Exzenterschleifer* und mit einer Schleifscheibe mit einer Körnung zwischen 150 und 200 und schleift über die fertige Rückseite für das Gehäuse für Musikplayer.
Deckel Bohrungen vornehmen
Der Deckel ist nochmal anspruchsvoll. Ähnlich den vorherigen Kapiteln nehmt ihr euch ein neues großes (schönes) Wandelement für den Deckel zur Hand. Ihr benötigt zunächst wieder nur das Streichmaß* und einen Stift. Parallel zur Erklärung empfehle ich euch die technischen Zeichnungen zum Deckel anzuschauen.
Löcher für Ein-/Aus-Schalter und LED
Hier müsst ihr aufpassen. Diese Anleitung ist für den Fall eines Druckknopfes* als Ein-/Ausschalter, wie er in diesem Beitrag also der Phoniebox verwendet wird. Wenn ihr z.B. Schalter* verwendet, wie es bei XXX nötig ist, müsst ihr den Bohrungsdurchmesser entsprechend anpassen.
Die Aussparung für die LED müsst ihr natürlich nur bohren, wenn ihr diese auch wirklich habt.
Legt das Wandelement wieder mit der großen Seite nach oben auf die Werkbank. Stellt das Streichmaß auf 35,5mm ein und markiert die Stelle in einer Ecke von beiden Kanten. Außerdem setzt ihr das Streichmaß* noch einmal an der langen Kante in der selben Ecke an und geht ca. 6cm von der kurzen Kante weg. Setzt auch dort eine Markierung. Dort kommt später das Loch für die LED hin. Stellt jetzt das Streichmaß* auf 63mm ein und setzt es an der kurzen Kante in der selben Ecke an und markiert den Mittelpunkt für den LED-Auslass.
Zum Bohren der Löcher nehmt ihr wieder einen Bohrständer* oder eine Tischbohrmaschine* zur Hand und spannt den 25mm Forstnerbohrer* ein. Bohrt damit das Loch, welches wir zuerst angezeichnet haben. Danach spannt ihr einen 5er Bohrer aus dem Holzbohrerset* ein und bohrt das zweite Loch für die LED.
Dreht jetzt das Wandelement einmal um, so dass es auf der späteren Außenseite liegt. Setzt einen 10er Metallbohrer* ein und stellt sicher, dass ihr 14mm tief bohrt. Das könnt ihr entweder über den Tiefenanschlag des Bohrständer* bzw. der Tischbohrmaschine* machen, oder aber mit einem Tiefenanschlag* für Bohrer. Bohrt damit genau in das vorher gebohrte 5mm Loch. Damit habt ihr später etwas mehr Platz. Außerdem braucht ihr einen Anschlag für die Kante der LED, damit diese sicher sitzt.
Löcher für die Halterung im Gehäuse für Musikplayer
Ich habe eine kleine Halterung im Gehäuse für Musikplayer eingeplant, damit die Kinder den Musikplayer gut transportieren können und er im besten Fall nicht herunter fällt. Ich weiß, das ist utopisch 😉
Nehmt wieder das Streichmaß* und einen Stift zur Hand und legt das Wandelement mit der späteren Außenseite noch oben auf die Werkbank. Stellt das Streichmaß* auf 72mm ein und setzt es an beiden kurzen Kanten ca. Mittig an. Ich habe die Auslässe leicht nach hinten versetzt, damit die Halterung nicht mit den RFID-Figuren in Konflikt kommt. Als Vorderkante habe ich die lange Kante angenommen, an welcher der Druckknopf für Ein/Aus angebracht ist. Stellt dann das Streichmaß auf 70mm. Setzt es an der Vorderkante an und markiert die Mittelpunkte der Halterung.
Zum Bohren der Löcher nehmt ihr wieder den Bohrständer* oder die Tischbohrmaschine* zur Hand und spannt einen 10mm Holzbohrer aus dem Holzbohrerset* ein. Bohrt damit beide Löcher.
Aussparung für die RFID-Figur im Gehäuse für Musikplayer
Diese Aussparung ist schnell erledigt. Stellt das Streichmaß* auf 33,5mm ein, setzt es mittig an der Vorderkante an und markiert die Stelle. Danach stellt ihr das Streichmaß* auf 145mm und markiert den Mittelpunkt des Kreises.
Nehmt dann wieder den Bohrständer* oder die Tischbohrmaschine* zur Hand und spannt den 30mm Forstnerbohrer* ein. Ich habe mich für eine Aussparungstiefe von 5mm entschieden. Theoretisch könnt ihr hier auch mehr oder weniger wählen. Ihr müsst nur den Gegenpart, die Aussparung für den RFID-Reader (siehe nächstes Kapitel), entsprechend anpassen.
Aussparung für den RFID-Reader im Gehäuse für Musikplayer
Aussparung anzeichnen
Dreht jetzt das Wandelement auf die Rückseite, damit die zukünftige Außenseite Richtung Werkbank zeigt. Wir brauchen wieder das Streichmaß* und einen Stift. Das Anzeichnen ist aufgrund der 45° Abkantung leider etwas schwierig.
Stellt das Streichmaß* auf 88mm ein und setzt es an der kurzen Kante an, an der das Loch für den Ein-Aus-Schalter ist. Markiert vom Rand weg 5-6cm. Stellt jetzt das Streichmaß* auf 103mm ein und setzt es an der gegenüberliegenden kurzen Kante an. Markiert ebenfalls vom Rand weg 5-6cm. Zum Schluss stellt ihr das Streichmaß* noch auf 68mm und setzt es an der langen Vorderkante an. Verbindet die beiden eben gemachten Striche im Abstand von 68mm von der Vorderkante weg. Der markierte Bereich ist der, der ausgefräst wird und an dem sich später der RFID-Reader im Gehäuse für Musikplayer befindet. Kontrolliert noch einmal, dass sich „unter“ der Markierung die Aussparung für die RFID-Figuren befindet.
Aussparung ausfräsen
Jetzt brauchen wir die Oberfräse* mit einem 8mm Nutfräser aus dem Fräserset*. Außerdem brauchen wir zwei Einhandzwingen*. Nehmt die Einhandzwingen* und fixiert das Wandelement an eurer Werkbank. Außerdem brauchen wir noch einen Tiefenmesser*, damit wir die Frästiefe exakt einstellen können. Ich habe mich für 10mm entschieden. Zusammen mit den 5mm von der Vorderseite, sollten wir noch 3mm Luft haben. Bei mir kommt der Spitz des Forstnerbohrers* am Ende durch. Je nachdem was ihr euch zu traut, könntet ihr auch nochmal einen mm weniger geben. Dadurch wird (im Zweifelsfall) die Erkennung von aufgelegten RFID-Chips besser, weil der Abstand zwischen RFID-Tag und dem RFID-Leser kleiner wird. Wie ihr auf den Bildern unten entnehmen könnt, habe ich auch zuerst mit ~8mm angefangen, mich dann aber doch für 10mm entschieden.
Stellt die Oberfräse* auf die geeignete Tiefe ein und fräst los. Da diese Aussparung auf der Innenseite liegt, habe ich es frei Hand gemacht. Fräst aber langsam, damit euch die Fräse nicht in die ein oder andere Richtung abhaut.
Zum Schluss nehmt ihr wieder den Exzenterschleifer* mit einer Schleifscheibe mit einer Körnung zwischen 150 und 200 und schleift über die fertige Oberseite für das Gehäuse für Musikplayer.
Wände verkleben
Jetzt geht es ans Verkleben der Wandelemente. Folgende Punkte sind wichtig:
Achtet darauf, dass die richtigen Elemente aneinander grenzen
Die Rückwand wird nicht geklebt. Diese haben wir mit Schraublöchern versehen, damit man im Zweifelsfall wieder an die Elektronik kommt.
Ich habe sechs Schraub*-/Einhandzwingen* verwendet. Es ist aber hilfreich, wenn ihr für den Notfall ein paar mehr parat gelegt habt, damit diese Griffbereit sind, solltet ihr sie benötigen.
Lest dieses Kapitel bitte zuerst fertig, bevor ihr beginnt.
Legt zuerst Zeitungspapier zurecht, damit ihr nichts voll tropft. Legt darauf dann zwei Holzleisten so dass ihr später das Bodenelement darauf legen könnt. Bringt jetzt auf die 45° abgeschrägten Seiten den Holzkleber* auf (viel hilft viel 😉 ). Nochmal der Hinweis, die Rückwand wird nicht geklebt sondern geschraubt!
Wenn auf alle Seiten, welche Holzkleber* benötigen, Holzkleber* angebracht ist, baut ihr das Gehäuse für Musikplayer zusammen. Nehmt Holzleisten und Schraub*-/Einhandzwingen* zum die Positionen zu fixieren und ggfs. so Spannung aufzubringen, dass praktisch keine Spalten vorhanden sind.
Wenn ihr das macht, werdet ihr wahrscheinlich, so wie ich auch, feststellen, dass es sehr schwer ist, eine optimale Position zu finden. Als Lösung habe ich mir für euch überlegt kleine Holzwürfel* zu befestigen, welche als Anschlag dienen. Im Bild unten seht ihr die Positionen.
Achtet darauf, dass die Holzwürfel genau im Eck, am Übergang von den 45° Seiten zur Rückwand befestigt und sauber an den Kanten ausgerichtet sind. Nehmt zum befestigen z.B. Spanplattenschrauben 4x16mm*. Die Holzwürfel* müsst ihr mit einem 3er Holzbohrer* vorbohren. Ich würde euch empfehlen, die Holzwürfel* an der Frontplatte und der Rückwand anzubringen. Dort habt ihr genug Platz in den Ecken und ihr könnt Holzwürfel* nach dem Aushärten des Holzklebers* wieder entfernen.
Kanten und Flächen vom Gehäuse für Musikplayer aufhübschen
Nachdem der Kleber ausgehärtet ist, könnt ihr die Schraub*– und Einhandzwingen* wieder entfernen. Ihr werdet feststellen, dass evtl. einzelne Kanten nicht perfekt sind. Dort könnt ihr nochmal etwas Holzkleber* hinein drücken. Außerdem kann es sein, dass ausgehärteter Holzkleber* etwas heraus steht. Diesen könnt ihr mit einem Cuttermesser* abschneiden. Es stört aber auch nicht, wenn ihr die Kleberreste dran lasst. Mit der Oberfräse* schneidet/fräst ihr diese in diesem Arbeitsschritt sowieso ab.
Genau damit machen wir jetzt weiter. Nehmt euch das Gehäuse für Musikplayer, eure Oberfräse* samt Abrundfräser (r=6 oder 8mm) aus dem Fräserset*. Schraubt zunächst die Rückwand mit sechs Spanplattenschrauben 4x40mm* am restlichen Gehäuse für Musikplayer fest. Wenn ihr einen Frästisch habt, könnt ihr diesen jetzt benutzen. Es geht aber auch von Hand. Spannt den Abrundfräser so ein, dass die Rundung bündig zur Schiebeoberfläche ist, und rundet alle Kanten eures Gehäuses für Musikplayer ab.
Sollten nach dem Fräsen noch mal nicht geklebte Stellen an den Übergängen zwischen zwei Wandelementen auftauchen, nehmt nochmal etwas Holzkleber* und drückt dies in die Spalte.
Zum Schluss nehmt ihr nochmal den Exzenterschleifer* mit einer Schleifscheibe mit einer Körnung >=200 und schleift über alle Seiten nochmal darüber. Achtet darauf, dass ihr weiches Holz/ein Stück Stoff/Filz/… unterlegt, damit ihr euch durch die Vibrationen und den Druck nicht wieder neue Kratzer einholt.
Das Gehäuse für Musikplayer ist somit eigentlich fertig. Optional könnt ihr es noch lackieren/einölen. Dazu im nächsten Abschnitt.
Gehäuse für Musikplayer lackieren/ölen
Zum Schluss lackieren/ölen wir das Gehäuse für Musikplayer. Nehmt dazu den Lack oder das Öl eurer Wahl. Ich habe Hartwachsöl* verwendet und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wer mehr Wert auf Schutz legt, sollte besser Klarlack* verwenden.
Zusätzlich zu der Farbe benötigen wir Pinsel*, Abdeckmaterial (alte Zeitungen, alte Prospekte, …), einen Schlitzschraubenzieher*, sowie zwei Holzlatten. Legt die Holzlatten auf das Abdeckmaterial und legt darauf das Gehäuse für Musikplayer. Öffnet die Farbe/das Öl eurer Wahl mit dem Schlitzschraubenzieher* und malt euer Gehäuse für Musikplayer gleichmäßig an. Schaut, dass ihr nicht zu viel Lack/Öl verwendet, dass aber dennoch alles gut bedeckt ist.
Wenn ich nach rund einem Tag aushärten mit dem Ergebnis noch nicht 100% zufrieden seid, weil es nicht ganz gleichmäßig ist, könnt ihr nochmal darüber streichen. Schleift davor leicht mit einem feinen Schleifpapier (Körnung ca. 200) vorher über das Gehäuse für Musikplayer und entfernt den Schleifstaub. Danach könnt ihr nochmal darüber lackieren/ölen.
Griff einbauen
Wenn der Lack/das Öl getrocknet ist, könnt ihr euch an den Griff machen. Ich habe dazu ein Seil* genommen und rund 32cm abgeschnitten. Die Enden habe ich mit einem Feuerzeug* angebrannt, so dass diese nicht ausfransen und hart werden. Achtet darauf, dass die Enden eher etwas spitz zulaufen. Das ist nicht ganz so einfach.
Ich habe die Seilenden* mit einem Feuerzeug* angebrannt bis sie leicht selbstständig gebrannt haben. Die Flamme habe ich ausgepustet, das Seil kurz antrocknen lassen und die Seilenden* dann vorsichtig zwischen zwei Holzresten „geformt“.
Die gehärteten Seilenden* schiebt ihr durch die beiden Aussparungen und sichert diese auf der Innenseite jeweils mit 2 großen Kabelbindern*. Große deshalb, damit diese nicht herausrutschen. Ihr könnt natürlich auch kleinere nehmen und die Kabelbinderenden länger lassen.
Jetzt ist das Gehäuse fertig und ihr könnt die Elektronik in das Gehäuse einbauen.
Wie immer gilt, wir freuen uns über ein kurzes Feedback, wie euch der Beitrag gefallen hat. Außerdem sind wir über Kritik, Verbesserungsvorschläge, Ideen, etc. froh und probieren diese so gut als möglich umzusetzen.
Wer (junge) Kinder hat, der kennt sie sicher, die Toniebox*. Es gibt die Toniebox* in den verschiedensten Farben. Dazu kann man diverse Tonies* kaufen, um verschiedenste Songs/Hörspiele/… abzuspielen. Aber wie wäre es, so einen Musikplayer selbst zu bauen? Eine Möglichkeit wäre die Phoniebox. Ich habe eine Phoniebox umgesetzt und erkläre euch hier Schritt für Schritt, so dass ihr es selbst als Elektrotechnik-Laien problemlos hinbekommen solltet.
Nachfolgend die Übersicht der Teile, die ich mir bestellt habe. Zwei Sachen davon habe ich schlussendlich doch nicht verwendet. Einmal war das die Ein-Aus-Knöpfe (links unten im Bild), welche durch einen der Knöpfe rechts oben ersetzt wurde. Außerdem der USB-Audio Adapter (untere Reihe das zweite von links), weil dieser relativ breit ist. Das war verdammt eng, da beide USB-Anschlüsse sehr nah beieinander sind. Ich habe ihn dann durch diesen USB Audio Adapter* ersetzt. Der passt deutlich besser.
Das Material habe ich somit alles da, ich hoffe ihr auch. Jetzt kann es losgehen. Zunächst beginnen wir mit dem Zusammenbau der Hardware. Einige Sachen müssen gelötet werden. Beginnen wir damit.
Löten der Stiftleisten
Sowohl beim Raspberry Pi* als auch beim RFID Reader* liegen die Stiftleisten nur dabei. Diese müssen natürlich festgelötet werden. Beim RFID Reader* empfehle ich euch die gerade Stiftleiste zu nehmen, da der RFID Reader* später oben an der Decke hängt und das Raspberry Pi* unten befestigt wird. Somit vermeidet ihr im Zweifelsfall Engstellen in der Kabelführung. Ganz gut geht es, wenn man die Stiftleiste mittels Dritter Hand* auf das Raspberry Pi* oder den RFID Reader* klemmt und dann auf der Rückseite mittels Lötkolben* und Lötzinn* lötet.
Achtet darauf, keine Pins kurzzuschließen oder leitende Verbindungen zu anderen Teilen herzustellen. Aus den nachfolgenden Bildern könnt ihr entnehmen, dass die lange Seite der Stiftleiste auf der Seite der Bauteile ist. Prinzipiell ist das egal. Ihr könnt die Stiftleiste auch von der anderen Seite hereinstecken, so dass die lange Stiftseite von den elektrischen Bauteilen weg zeigt. Z.B. beim RFID Reader* sind neben der Pinleiste noch Beschriftungen, welche einfacher zuzuordnen sind, wenn die Stiftleiste auf der Seite der Bauteile angeordnet sind.
Vorbereitungen um Kabel an Verstärker und Box(en) zu löten
Als nächstes kommt der Verstärker dran. An den Verstärker müssen Kabel für den/die Lautsprecher, die Spannungsversorgung und das Audiosignal angelötet werden. Wir benötigen also
Tipp: Macht die Jumperkabel* so lang wie möglich. Ihr werdet beim Einbau froh darüber sein 😉 Ich spreche (leider) aus Erfahrung.
Zunächst schneidet ihr das 3.5mm Klinkenkabel* mit dem Seitenschneider* durch. Tendenziell benötigt ihr nicht viel Kabel. 10cm sollten eigentlich reichen, mit 20cm seid ihr auf der sicheren Seite und habt im Zweifelsfall einen zweiten und dritten Versuch, wenn etwas schief läuft. Isoliert ca. 2-3cm vom Außenmantel mit dem Abisolierer* ab. Danach isoliert ihr vorsichtig ca. 0,5-1cm von den drei inneren Adern mit dem Abisolierer* ab. Dreht die einzelnen Adern leicht an, so dass keine Einzeldrähte weg stehen und bringt mittels Lötkolben* etwas Lötzinn* an.
Nehmt zunächst zwei Jumperkabel* die je ein männliches und ein weibliches Ende haben. Steckt je eins durch die Löcher (jeweils das männliche Ende), welche mit „5V“ und zusätzlich mit „+“ oder „-“ gekennzeichnet sind und lötet es mittels Lötkolben* und Lötzinn* fest. Das ist die Spannungsversorgung.
Jetzt nehmen wir das vorbereitete Klinkenkabel*. Über dieses kommt später das Audiosignal. Vor dem fest löten müssen wir noch herausfinden, welches Kabel was ist.
Die vorderste Teil des Steckers ist das „L“ Signal, der mittlere Teil das „R“ Signal und der hinterste Teil ist Masse/GND. Nutzt das Multimeter* und die „Pieps“-Einstellung um herauszufinden, welches Kabel womit verbunden ist und merkt es euch/schreibt es auf. Neben dem „5V“ Block ist ein Block bei dem drei Löcher sind, welche mit „L“, „R“ und dem Masse-Symbol gekennzeichnet sind. Die vorher bestimmten Kabel werden durch die entsprechenden Löcher gesteckt und auf der Rückseite festgelötet. Ich habe es leider nicht gemacht, aber hier macht es Sinn etwas Schrumpfschlauch* bei jedem der drei Kabel zu verwenden.
Zum Schluss Verbinden wir die Kabel, welche später zu den Boxen gehen sollen und welche wir vorher Flachsteckhülsen* vorbereitet haben. Diese sind mit mittig mit „L out R“ und zusätzlich entweder „+“ oder „-“ gekennzeichnet. Steckt durch jedes Loch ein Kabel (männliches Ende) und lötet es mittels Lötkolben* und Lötzinn* fest. An diese Enden werden jetzt die Breitbandlautsprecher* angeschlossen. Jeweils ein „+“ und „-“ Block wird an einem Breitbandlautsprecher* angebracht. Achtet darauf, diese richtig zu verbinden. Auch auf dem Breitbandlautsprecher* sind die Anschlüsse mit „+“ und „-“ gekennzeichnet. Um 100% sicher zu sein, damit die Verbindung am Breitbandlautsprecher* hält, könnt ihr nach dem Aufschieben der Flachsteckhülsen* noch etwas Lötzinn* darauf geben.
USB Adapter Vorbereiten
Der eine USB auf Micro USB Adapter* kommt direkt an das Raspberry Pi*. Da die beiden USB Anschlüsse am Raspberry Pi* allerdings sehr nahe beieinander sind, habe ich eine Rundung vom USB auf Micro USB Adapter* etwas abgeschliffen. Nehmt dazu einen USB auf Micro USB Adapter* sowie Schleifpapier*. Begonnen habe ich mit 160er Körnung. Am Ende habe ich recht feines mit einer Körnung von ~400 verwendet. In der Summe könnt ihr ca. 2-3mm abschleifen. Das genügt aber schon, damit die beiden Stecker gut nebeneinander passen.
Vorbereitungen für die Druckknöpfe der Phoniebox
Vorbereitende Erklärungen zu den Leitungen
Es sind zu viele Druckknöpfe* um jeden einzeln an einem Groundpin des Raspberry Pi* anzuschließen. Daher werden wir die Groundpins von Druckknopf* zu Druckknopf* durchschleifen. Für die durchgeschleifte Groundverbindung könnt ihr jedes beliebige Kabel verwenden. Ich habe hier auch Jumperkabel* verwendet, weil ich diese gerade zur Hand hatte. Zusätzlich braucht ihr wieder Flachsteckhülsen*.
Wir haben 5 Knöpfe (lauter, leiser, vorwärts, rückwärts und ein/aus). Jeder dieser Knöpfe benötigt ein Jumperkabel* zum Raspberry Pi*, welche mindestens einen weiblichen Anschluss hat. Zusätzlich haben wir noch die Groundverbindungen. Auch diese kommt vom Raspberry Pi* und benötigt daher ein Jumperkabel* mit einem weiblichen Ende. Die durchgeschleiften Verbindungen sind egal, da wir hier beidseitig Flachsteckhülsen* anbringen müssen.
Tipp: Sinnvoll ist es, für die 5 direkten Verbindungen zum Raspberry Pi* unterschiedliche Farben zu nehmen und für Groundverbindung immer die gleiche Farbe.
Arbeitsschritte genauer erklärt
Tipp: Macht die Jumperkabel* so lang wie möglich. Ihr werdet beim Einbau froh darüber sein 😉 Ich spreche (leider) aus Erfahrung.
Das letzte einseitig abisolierte Jumperkabel* verdrillt ihr jetzt mit einem Ende eines beidseitig abisolierten Jumperkabel*. An dem verdrillten Ende bringt ihr wieder eine Flachsteckhülse samt Isolierhülse* an. In diesem Fall empfehle ich euch mit Lötzinn* zu arbeiten. Geht wieder wie in diesem Kapitel beschrieben vor.
Da ich noch eine einzelne LED rumliegen hatte, habe ich diese genommen. Nachfolgende Bilder sind nicht 1:1 identisch zu eurem Aufbau. Prinzipiell sollte es bei euch aber ähnlich aussehen.
Druckknöpfe der Phoniebox und on/off LED anbringen
Die Montage ist relativ einfach und sollte schnell von Statten gehen.
Die Knopffarbe könnt ihr beliebig wählen. Ihr müsst nur schauen, dass ihr euch meine Farben richtig ersetzt und die Knöpfe später an der richtigen Position sind.
Es ist egal, auf welcher Seite ihr GND bzw. die Leitung zum Raspberry Pi* anbringt. Die Druckknöpfe* werden einfach nur leitend ohne dass die Polarität eine Relevanz hätte. Folgende Verbindungen müsst ihr herstellen (siehe dazu auch im Schaltplan):
Raspberry Pi* Pin 30 – GND Durchverbinder, weiblicher Stecker – von einem Druckknopf* zum nächsten verbinden
Solltet ihr eine on/off LED haben, schließt ihr die zwischen Raspberry Pi* Pin 9 (GND) und Raspberry Pi* Pin 11 (GPIO17) an. Hier ist die Polarität wichtig. Der „-„Pol muss auf GND, der „+“ Pol auf den geschalteten Eingang/Ausgang. Ihr könnt es aber einfach im Betrieb testen. Wenn nichts funktioniert, tauscht ihr die beiden Steckplätze einfach um.
RFID-Reader mit Raspberry Pi verbinden
Um den RFID Reader* anschließen zu können benötigt ihr sieben Jumperkabel* mit beidseitig weiblichen Anschlüssen. Am besten reißt ihr sie so ab, dass die sieben Kabel aneinander bleiben. So ist die Kabelführung einfacher.
Auf dem RFID Reader* sind die Pins beschriftet, wenn auch recht klein. Nachfolgende Auflistung ist von links nach rechts. Folgende Verbindungen müsst ihr herstellen (siehe dazu auch im Schaltplan):
Den zweiten USB Anschluss des Raspberry Pi* verbindet ihr mit dem USB-C In/out Steckplatzes der Powerbank.
Im provisorischen, nicht zusammen gebauten Zustand, könnt ihr die Powerbank direkt via den microUSB in On/Off Anschluss mit Strom versorgen. Später müsst ihr noch die USB Einbaubuchse* dazwischen hängen.
Das war es soweit. Die Hardware der Phoniebox ist einsatzbereit. Jetzt können wir zur Software übergehen.
Finale Montage der Phoniebox im Gehäuse
Bevor ihr diesen Schritt angeht, würde ich euch empfehlen, die Software zu installieren und Konfigurieren. Wenn das alles funktioniert, könnt ihr den Einbau ins Gehäuse vornehmen.
Montage der Phonies/RFID Figuren
Installation und Konfiguration der Software
Installation Raspian
Für die Raspian Installation benötigen wir lediglich die MicroSD Karte* sowie den Kartenleser*. Schiebt die MicroSD Karte* in den passenden Slot im Kartenleser* und schiebt diesen wiederum in einen freien USB Slot eures Computers.
Den Raspian-Installer könnt ihr euch unter diesem Link downloaden.
Die Seite, die sich öffnet, sollte wie in nachfolgendem Bild aussehen. Klickt auf „Download for Windows“ und wartet bis der Download abgeschlossen ist.
Via Doppelklick auf das heruntergeladene File startet die Installation des Installers auf eurem Computer. Klickt euch durch die Installationsanweisungen. Am Ende sollte der Haken bei „Run Raspberry Pi Imager“ gesetzt sein, damit der Imager gleich gestartet wird. Nachfolgendes Bild sollte sich euch zeigen. Bei neueren Versionen kann es etwas anders aussehen.
Das Betriebssystem sollte schon richtig ausgewählt sein. Die SD-Karte müsst ihr noch richtig auswählen. Klickt auf den entsprechenden Button und wählt die SD-Karte (32GB) aus. Achtet genau darauf, dass es die richtige ist, da das ausgewählte Speichermedium formatiert wird. Zum Schluss klicken wir noch auf das Zahnrad rechts unten um gleich folgende Einstellungen vorzunehmen:
Aktiviert Hostnamen
„phoniebox“ als Hostnamen eintragen
Aktiviert SSH
Wählt ein Passwort eurer Wahl
Optional könnt ihr den Benutzernamen ändern
Aktiviert Wifi einrichten
Tragt bei SSID die SSID (~Name des Wifi) eures Wifis ein
Tragt das Wifi Passwort unter Passwort ein
Wählt das korrekte Wifi-Land aus (Wahrscheinlich DE)
Aktiviert Spracheinstellungen festlegen
Wählt eure Zeitzone aus (Wahrscheinlich Europe/Berlin)
Wählt euer gewünschtes Tastaturlayout aus (Wahrscheinlich de)
Wenn ihr alles eingetragen habt, klickt ihr auf „speichern“ und das Einstellungsfenster schließt sich wieder.
Jetzt könnt ihr auch „schreiben“ klicken. Jetzt wird die MicroSD Karte* formatiert, Raspian darauf installiert und die vorher gewählten Einstellungen gesetzt. Das ganze dauert eine ganze Weile. Das Programm meldet sich, wenn der Prozess abgeschlossen ist.
Wenn alles richtig konfiguriert ist, sollte sich die Phoniebox direkt mit dem WLAN verbinden.
Loggt euch jetzt auf eurem Router (bzw. DHCP-Server) ein um herauszufinden, welche IP Adresse euere Phoniebox bekommen hat. Ich habe eine FritzBox. Wenn ihr im Browser „fritz.box“ eingebt, kommt ihr zur Übersichtsseite. Loggt euch dort ein (Passwort ist auf der Rückseite des Routers). Unter Heimnetz -> Netzwerk findet ihr alle (ehemals) verbundenen Geräte. Dort müsst ihr das Raspberry Pi* aufspüren. Klickt rechts neben dem Raspberry Pi* auf den Stift (bearbeiten).
Hier seht ihr einmal die IP. Bei mir war/ist es die 192.168.0.63. Diese IP Adresse müsst ihr euch merken/aufschreiben. Außerdem habt ihr hier die Möglichkeit, dass dieses Gerät immer die selbe IPv4 Adresse erhält (bei meiner FritzBox heißt die Option „Diesem Netzwerkgerät immer die gleiche IPv4-Adresse zuweisen“). Wählt diesen Haken aus. Quittiert das ganze mit „OK“.
Installation WSL (optional)
Bevor wir das RaspberryPi beginnen zu konfigurieren, müssen wir Windows noch vorbereiten. Wir benötigen ein Terminal um eine SSH Verbindung zum Raspberry Pi* aufzubauen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
Ich bin ein Fan des Linux Terminals. Das Windows Terminal (Eingabeaufforderung) finde ich persönlich nicht so überragend. Glücklicherweise gibt es mittlerweile WSL (Windows-Subsystem für Linux)
Wenn ihr auf Linux unterwegs seid, fällt dieser Schritt für euch aus, da ihr bereits ein potentes Terminal besitzt.
Bei MacOS bin ich leider überfragt, ich meine aber, in MacOS gibt es ebenfalls recht potente Terminals.
Als Alternative zu WSL kann man z.B. auch Putty ( https://www.putty.org/) oder die in Windows eingebaute Eingabeaufforderung benutzen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn man die Konsole später nicht mehr benötigt.
Um WSL zu installieren, öffnen wir die Windows Eingabeaufforderung als Administrator
Windows-Taste drücken und „cmd“ eingeben
Wählt in dem sich öffnenden Fenster „Als Administrator ausführen“ aus
Ein Terminal Fenster öffnet sich, was in etwa so aussehen sollte.
In diesem Terminal schreibt ihr „wsl -install“ (Leerzeichen zwischen wsl und -install) und bestätigt mit der „enter“ Taste
Die Installation inkl. Herunterladen sollte starten. Auch das dauert je nach Internetverbindung und Rechnerleistung etwas. Der Befehl aktiviert die erfolderlichen Komponenten, lädt den aktuellen Linux-Kernel heruner und installiert die Linux-Verteilung (Ubuntu)
Nach dem Ende der Installation könnt ihr die Eingabeaufforderung schließen.
Drückt ernut die Windows-Taste, schreibt „ubuntu“ und bestätigt mit der „enter“ Taste.
Jetzt öffnet sich das Linux Terminal. Beim ersten Mal dauert das Starten etwas länger
SSH Verbindung zur Phoniebox herstellen
Nachfolgende Schritte funktionieren sowohl mit der Eingabeaufforderung, der Powershell, Putty, oder aber Ubuntu (WSL), welches hier installiert wurde. Öffnet das Programm eurer Wahl.
Auf die Phoniebox verbindet ihr euch via ssh mit nachfolgendem Befehl. Wichtig, ersetzt die hier genannte IP Adresse mit der, von eurer Phoniebox
ssh pi@192.168.0.63
Ihr solltet eine Nachfrage bekommen, ob ihr euch tatsächlich mit dem Gerät verbinden wollt. Tippt „yes“ ein und bestätigt es mit der „enter“ Taste.
Jetzt wird normalerweise nach dem Passwort (der Phoniebox!) gefragt. Gebt dieses ein und bestätigt es mit der „enter“ Taste. Wenn alles glatt läuft, sollte in der untersten Zeile jetzt pi@phoniebox stehen. Gratulation, ihr seid erfolgreich auf der Phoniebox angemeldet.
Installation der Phoniebox Software
Jetzt geht es an die Installation der Software. Gebt dazu folgenden Befehl ein.
Nach kurzer Zeit werdet ihr gefragt ihr die Installation fortsetzen wollt. Gebt dazu „y“ ein und drückt enter.
Die nächste Frage, ob ihr das WiFi konfigurieren wollt, können wir verneinen („n“ eingeben) und zwei mal mit enter bestätigen.
Die nächste Nachfrage bzgl. dem Audio Interface wird mit „y“ und zwei mal mit enter bestätigt. Vorsicht, nach dem ersten Mal enter dauert es etwas, bis man das zweite mal enter drücken kann.
Als nächstes geht es um Spotify. Ich habe aktuell keine Verwendung dafür und werde es daher nicht installieren/konfigurieren. Lt. Homepage hat Spotify wohl einen Dienst gekündigt/blockiert, weshalb diese Funktion evtl. nicht mehr funktioniert. Ich kann hier nichts bestätigen/verneinen. Im Zweifelsfall gilt, einfach testen. Ich gebe „n“ ein und bestätige zwei mal mit enter.
MPD wollen/müssen wir konfigurieren, daher wählen wir hier „y“ und bestätigen zwei mal mit enter.
Als nächstes geht es um das Verzeichnis, in dem wir die Audiofiles ablegen müssen. Ich habe es beim Default belassen. Daher bestätige ich die Frage mit „y“ und zwei mal mit enter.
Der nächste Punkt ist sehr wichtig. Es geht um die GPIO-Control, also die Möglichkeit, die Phoniebox mittels Tasten/Knöpfen zu steuern. Diese Funktionalität wollen wir, daher geben wir „y“ ein und bestätigen zwei mal mit enter.
Jetzt kommt die Nachfrage, ob wir die Installation starten wollen. Wir geben „y“ ein und bestätigen mittels enter.
Danach beginnt die Installation. Diese dauert eine Weile. Einfach warten und das Raspberry Pi* arbeiten lassen. Nachdem die Installation durch ist, kommt der RFID Reader* dran. Diesen wollen wir konfigurieren. Daher wählen wir „y“ und bestätigen mit enter. Danach wählen wir den RFID Reader* Typ RC522 aus, wir tippen also „2“ ein und bestätigen mit enter.
Der RFID Reader* ist bereits angeschlossen. Daher können wir „y“ eingeben und mit enter bestätigen.
Wieder benötigt das Raspberry Pi* eine Weile, allerdings nicht mehr so lange wie vorher.
Die Installation ist jetzt fertig. Wir wollen einen Reboot durchführen. Daher geben wir „y“ ein und bestätigen mittels enter.
Funktionalität der Phoniebox testen
Webinterface der Phoniebox testen
Nach dem Neustart könnt ihr testen, ob alles soweit erfolgreich war. Gebt http:// gefolgt von der IP Adresse eurer Phoniebox im Browser ein (bei mir: http://192.168.0.63) . Alternativ sollte auch http://phoniebox.local funktionieren. Es sollte sich solch ein Fenster öffnen:
Audio der Phoniebox testen
Dazu müsst ihr wieder via ssh mit der Phoniebox verbunden sein. Gebt dann einen der beiden nachfolgenden Befehle ein.
paplay /usr/share/sounds/alsa/Front_Center.wav
oder
aplay /usr/share/sounds/alsa/Front_Center.wav
Danach solltet ihr Sound hören. Falls nicht, habt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit einen Verkabelungsfehler. Wenn ihr das Abspielen der Musik beenden wollt, könnt ihr das mit „Strg“ + „d“ machen.
GPIO Drucktasten der Phoniebox konfigurieren
Jetzt müssen wir noch die Druckknöpfe* konfigurieren. Heißt, wir müssen sagen, wo die Druckknöpfe* angeschlossen sind und was bei einer Tastenbetätigung passieren soll. Gebt dazu nachfolgenden Befehl ein.
Es öffnet sich ein File in einem Texteditor (nano). Dieses File müsste wie in nachfolgendem Bild aussehen. Dieses File müssen wir anpassen.
An folgenden Stellen müsst ihr das „enabled: False“ in „enabled: True“ ändern:
[VolumeControl]
[PrevNextControl]
[Shutdown]
An die entsprechenden Stellen könnt ihr mit den Pfeiltasten navigieren. Da wir die default Pinkonfiguration gewählt haben, müssen wir keine Pins ändern.
Wenn ihr in eurer Phoniebox eine Status LED (on/off Anzeige) verbaut habt, müsst ihr am Ende des Files noch folgende Zeilen hinzufügen:
[StatusLED]
enabled: True
Type: StatusLED
Pin: 17
Speichert und schließt das Fenster mit „Strg + x“ gefolgt von „y“. Jetzt müsst ihr die Phoniebox einmal neu starten, damit die Einstellungen aktiv werden.
sudo reboot
Abspielbarkeit von Musik über Webinterface konfigurieren (optional)
Ich bin mir nicht sicher, ob man diese Einstellungen immer vornehmen muss, oder ob ich bei meiner Konfiguration etwas verbockt habe. Ich empfehle euch damit zu warten, bis ihr sicher seid, dass es bei euch nicht möglich ist, Musik über das Webinterface abzuspielen.
Wenn es nicht möglich ist, liegt es wahrscheinlich daran, dass das File asound.conf nicht existiert. Gebt dazu
sudo nano /etc/asound.conf
ein. Ein leeres File sollte sich öffnen. In dieses tragt ihr folgende Zeilen ein
pcm.!default {
type asym
playback.pcm {
type plug
slave.pcm "output"
}
capture.pcm {
type plug
slave.pcm "input"
}
}
pcm.output {
type hw
card 1
}
ctl.!default {
type hw
card 1
}
Speichert und schließt das Fenster mit „Strg + x“ gefolgt von „y“.
Jetzt solltet ihr über das Webinterface Audio abspielen können. Ggfs. ist ein Neustart von Nöten.
Lautstärke über Webinterface einstellbar machen (optional)
Wenn ihr über das Webinterface keine Musik abspielen konntet, habt ihr vermutlich auch das Problem, dass ihr über das Webinterface die Lautstärke nicht anpassen könnt. Gebt dazu nachfolgende Zeilen ein:
sudo nano /etc/mpd.conf
Sucht innerhalb von diesem File die Stelle mit „audio_output“. Kommentiert die Zeile „mixer_type“ ein, indem ihr das „#“ entfernt. Außerdem müsst ihr in der selben Zeile „hardware“ durch „software“ ersetzen.
Speichert und schließt das Fenster mit „Strg + x“ gefolgt von „y“. Jetzt solltet ihr die Lautstärke via Webinterface anpassen können. Ggfs. müsst ihr die Phoniebox einmal neu starten.
Rauschen etwas reduzieren (optional)
Ich habe leider ein Rauschen auf den Boxen. Man hört recht deutlich, wenn das Raspberry Pi am rechnen ist, dass das Rauschen stärker wird. Es lässt sich etwas reduzieren. Ganz weg habe ich es leider nicht bekommen.
Folgendes könnt ihr tun, um es zu reduzieren.
alsamixer
Folgendes Bild sollte erscheinen:
Regelt den Balken (Pfeil hoch Taste) bis 100 hoch. Vorsicht, beim nächsten Musik abspielen kann es sein, dass die Musik zu laut ist. Besser vorher die Lautstärke z.B. im Webinterface der Phoniebox etwas herunter regeln.
Wählt jetzt mittels Tastendruck auf „F6“ und den Pfeiltasten das USB Audio Device aus. Bestätigt es mit „enter“ Taste.
Sollten die Speaker nicht bereits auf 100 sein, stellt auch diese auf 100. Auch das macht ihr wieder mittels Pfeiltasten. Das MiC bzw. die Auto Gain Control könnt ihr belassen wie sie sind.
Schließt den Alsamixer mittels „ESC“. Die Einstellungen sollten sofort Effekt haben. Ein Neustart müsste nicht nötig sein.
Einstellungen über Web-Interface der Phoniebox vornehmen
Wenn ihr euch in der Weboberfläche anmeldet (http:// + IP-Adresse oder phoniebox.local) in der Adresszeile des Browsers eurer Wahl, kann man diverse Einstellungen anpassen. Einige davon machen in meinen Augen durchaus Sinn. Klickt dazu das Einstellungs-Symbol in der blauen Leiste oben (Settings).
Spracheinstellungen
Als erstes kommen die Spracheinstellungen (Language Settings). Ich belasse die Einstellungen auf English um die Screenshots innerhalb der Einleitung konsistent in der gleichen Sprache zu halten. Ihr könnt hier natürlich auf Deutsch wechseln.
Allgemeine RFID Player Einstellungen
Hier kann man einstellen, was passiert, wenn man eine RFID-Karte über den RFID Reader* swiped bzw. auf selbigem platziert. Standardmässig ist ausgewählt, dass der Player startet, sobald eine RFID-Karte erkannt wird. Ich belasse den Default.
Die andere Option wäre, dass der Player nur abspielt, so lange eine RFID-Karte auf dem RFID Reader* ist.
Lautstärkeeinstellungen
Hier könnt ihr verschiedenste Lautstärkeeinstellungen vornehmen. Die Default-Lautstärke (oben links), die maximale Lautstärke (oben Mitte), um wieviel die Lautstärke pro Schritt verändert wird (oben Rechts), die Lautstärke beim Starten (unten Links) und die Lautstärke nach dem Neustart (unten Mitte). Meine Einstellungen seht ihr in nachfolgendem Screenshot. Gerade die maximale Lautstärke könnte man auch noch etwas tiefer wählen. Das kann man aber auch später noch online machen, wenn das Gerät an ist.
Automatische Ausschalteinstellungen
Hier geht es um verschiedene Timer, nach welcher Zeit die Phoniebox automatisch ausschalten soll, die Wiedergabe stoppen, etc. Ich habe hier alles auf Default gelassen.
Timer kann man im Übrigen auch via RFID-Tag setzen. Beim Anlegen einer neuen RFID-Karte könnt ihr sagen, dass der Player z.B. in 30 Minuten herunterfahren soll.
Montage im Gehäuse
Den Bau des Gehäuses habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Wenn das Gehäuse fertig ist, baut ihr die Hardware Schritt für Schritt ein. Ich habe mit dem RFID Reader* begonnen und mit Kleber* an die Innenseite des Deckels in die Aussparung geklebt.
Danach habe ich die Druckknöpfe* sowie die LED* angebracht und wieder mit dem Raspberry Pi* verbunden. Letztere habe ich ebenfalls mit Kleber* geklebt. Achtet beim erneuten Verbinden darauf, dass das Raspberry Pi* möglichst bereits in seiner finalen Position ist und sich möglichst wenige Kabel kreuzen.
Die USB-Kabel habe ich noch mit Kabelbinder „in Form“ gebracht, damit ich den Deckel schließen konnte, ohne etwas abzuklemmen.
Das Raspberry Pi* hängt bei mir „frei“ in der Box. Ich habe leider meine Jumperkabel* etwas kurz gemacht, so dass das Raspberry Pi* dennoch recht fixiert ist. Ihr seht es auf den Bildern.
RFID-Tags
RFID-Tags bauen
Hier gibt es natürlich verschiedenste Möglichkeiten. Man kann z.B. auf die RFID-Karten* ein Bild z.B. von der Playlist (Benjamin Blümchen, Peppa Wutz, Drei ???, Bibi&Tina, …) aufdrucken und das ganze laminieren.
Ich habe mich dafür entschieden harte RFID Tags* zu nehmen und auf diese Figuren aufzukleben. Bitte verwendet genau diese RFID Tags*. Ich habe insgesamt sechs verschiedene RFID-Tags (sowohl harte als auch weiche) durchgetestet und hatte nur bei diesen auch mit etwas Abstand eine zuverlässige Erkennung. Figuren habe ich genommen, was daheim so rumlag, hauptsächlich aus Überraschungseiern. Solltet ihr einen 3D Drucker haben, wäre dieser sicherlich prädestiniert dafür 🙂
Da die RFID Tags* eine klebende Seite habe, habe ich auf diese Seite klarsicht Klebefolie* geklebt. Ihr könnt aber farbiges Papier oder Ähnliches nehmen. Eurer Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Musik auf Phoniebox übertragen und RFID-Tags anlernen
Musik auf die Phoniebox zu übertragen ist auf verschiedenste Art und Weisen möglich. Ihr könnt es z.B. via Konsole/Commandline machen. Deutlich angenehmer sind Programme wie WinSCP, da ihr vermutlich mehrere Files übertragen wollt. Ihr könnt das ganze aber auch über das Webinterface der Phoniebox machen. Das Webinterface bietet dabei verschiedenste Möglichkeiten, welche ich nachfolgend kurz besprechen will. Allzu detailliert will ich darauf nicht eingehen, weil es – meiner Meinung nach – sehr gut gemacht und daher weitestgehend selbsterklärend ist bzw. die Infotexte sehr hilfreich sind.
Ihr könnt das zusammen mit dem Einlernen von RFID-Tags machen. Das passiert unter dem Menüpunkt CardID.
Eigene (lokale) Musik übertragen und danach RFID-Tags anlernen
Ihr könnt eure lokale Musik auf die Phoniebox via Webinterface übertragen. Das macht ihr über den Reiter „Folders&Files“.
Dort könnt ihr via Dialoge neuer Ordner anlegen und die Files uploaden. Über den Reiter „Card ID“ könnt ihr danach die hochgeladene Musik (z.B. einen lokalen Ordner auf der Phoniebox) euren RFID-Tags zuweisen. Legt dazu den RFID-Tag, den ihr anlernen wollt auf das Lesegerät (die ID wird automatisch angepasst). Wählt dann (in obigem Beispiel) den korrekten Ordner in der Auswahl „Link card to existing audio folder“ aus und bestätigt zum Schluss mit „Submit“. Das war´s.
Musik von Youtube auswählen
Sehr komfortabel ist das automatische Herunterladen von Musik von youtube. Ihr müsst dazu nur einen bestehenden oder neuen Ordner auswählen (unter „Link RFID to“) und den Youtube link einfügen (unter „Download YouTube“). Die Phoniebox macht den Rest. Bedenkt bitte, dass es, je nach Größe (Länge und Auflösung) der Musik eine Weile dauern kann, bis diese heruntergeladen und verfügbar ist.
Webstream auswählen
Ihr könnt auch den Webstream eures z.B. favorisierten Radiosenders mit einem RFID-Tag verbinden. Das macht ihr im Menüpunkt „Link Stream“. Dort müsst ihr den URL eintragen sowie den Typ (Podcast, Web Radio). Spotify dürfte, wie bereits erwähnt, nicht mehr funktionieren.
Weitere RFID-Tag Funktionalität
Unter dem Menüpunkt „Link RFID to“ unter dem Subpunkt „or link to a system command“ könnt ihr den RFID-Tag mit (mehr oder weniger sinnvollen) Befehlen verbinden. D.h., erkennt die Phoniebox die RFID-ID, wird der entsprechende Befehl ausgeführt. Nachfolgend eine (nicht vollständige) Liste an möglichen Befehlen
Aktuelle Playliste neu starten
Lautstärke still stellen (mute)
Spiele ein zufälliges Lied
Setze eine bestimmte Lautstärke
Schalte die Phoniebox nach einer bestimmten Zeit aus
Stelle die Phoniebox leiser und schalte sie nach einer bestimmten Zeit aus
Optimierungsmöglichkeiten
Kompletter Shutdown
In der aktuellen Version ist es so, dass z.B. der RFID Reader* noch mit Strom versorgt wird, selbst wenn das Raspberry Pi* ausgeschaltet ist. Soweit ich mich eingelesen habe, sollte es mit einem OnOff-Shim* möglich sein, dies zu beheben. Das OnOff-Shim* hängt man zwischen Powerbank* und dem USB-Anschluss des Raspberry Pi*. Ich habe mich (vorerst) gegen den Einbau entschieden. Der Grund ist der, dass der RFID Reader* im Idle rund 13mAh an Strom in der Stunde verbraucht. Die eingebaute Powerbank* genügt rund 1 Monat, bevor der Akku leer ist. Es ist möglich (eher sogar wahrscheinlich), dass der Verstärker und der USB-Audio Adapter ebenfalls etwas Strom ziehen und die Powerbank* daher früher leer ist. Für mich ist das, zumindest aktuell, verkraftbar. Sollte es sich im Alltag als störend erweisen, werde ich das OnOff-Shim* einbauen.
Ich hoffe ihr fandet die Anleitung hilfreich. Wir freuen uns über dein kurzes Feedback. Außerdem sind wir über Kritik, Fehler, Verbesserungsvorschläge, Ideen, etc. froh und probieren diese so gut als möglich umzusetzen.
Die DeWALT DWE 7492 * ist von Haus aus bereits eine sehr gute Tischkreissäge. Dennoch gibt es einige sinnvolle Erweiterungen für die DeWALT DWE7492 *. Aus meiner Sicht sinnvolle Erweiterungen, welche ich umgesetzt habe bzw. umsetzen werde, liste ich euch in diesem Beitrag auf.
Der mitgelieferte Gehrungsanschlag ist, wenn man ehrlich ist, nicht wirklich brauchbar. Das Spiel der Gehrungsstange ist einfach zu groß. In dem Beitrag unten zeige ich euch, wie ihr den Gehrungsanschlag spielfrei macht.
Die Absaugung der DeWALT DWE 7492 * ist unglaublich gut, wenn man beide Absaugstutzen benutzt. Da viele von euch allerdings nur einen Staubsauger in der Werkstatt haben dürften, benötigt es eine Lösung, wie ihr die beiden Absaugstutzen der DeWALT DWE 7492 * verbindet.
Den entsprechenden Beitrag dazu findet ihr hier oder via dem nachfolgend verlinkten Beitrag.
Um vernünftig mit der DeWALT DWE 7492 * arbeiten zu können, muss sie auf einem Untergestell stehen. Dies habe ich gerade fertig gebaut. Den entsprechenden Beitrag findet ihr hier oder wieder unten auf dem verlinkten Beitrag.
Eine der vielseitigsten Erweiterungen für die DeWALT DWE7492 * ist der Frästisch. Hier habe ich ein sehr schlankes, platzsparendes und einfach zu (de-)montierendes Design entwickelt, wie ihr eure DeWALT DWE 7492 * um einen Frästisch erweitert. Schaut euch dazu den nachfolgend verlinkten Beitrag an.
Frästisch für die DeWALT DWE 7492
Sanftanlauf nachrüsten
Die DeWALT DWE 7492 * startet extrem schnell. Mit einem Sanftanlauf* ändert sich dies. Den passenden Beitrag zum Nachrüsten des Sanftanlaufs* findet ihr hier oder via nachfolgendem Bild.
Dieser Beitrag ist nicht direkt eine Erweiterung für die DeWALT DWE 7492 *. Dennoch verbessert es die Ergebnisse. Bei einer Tischkreissäge sollte man, bevor man loslegt, immer erst die Werkseinstellungen überprüfen. Oft sind diese nicht optimal. Welche Möglichkeiten man hat, die DeWALT DWE 7492 * richtig einzustellen und wie ihr es macht, habe ich in dem Beitrag vorgestellt.
DeWALT DWE 7492 richtig einmessen Titel
Nachgeben des Parallelanschlages beheben
Eine der wenigen Nachteile ist das Nachgeben des Parallelanschlages wenn er relativ weit ausgefahren ist. Je nach Belastung des Parallelanschlags gibt dieser auch bis zu einem Zentimeter nach. Dies lässt sich glücklicherweise beheben. Leider habe ich bisher noch keine Zeit gehabt, das umzusetzen. Sobald das geschehen, und der Beitrag geschrieben ist, verlinke ich ihn hier.
Nachfolgend findet ihr eine kleine Bildergalerie, wie meine direkt eine Erweiterung für die DeWALT DWE 7492 * aktuell aussieht bzw. wie eure aussehen könnte 😉
Leider hat die DeWALT DWE 7492 * von Haus aus keinen Sanftanlauf* verbaut. Somit liegt beim Einschalten sofort die volle Leistung am Motor an und der Motor beschleunigt mit der maximalen Beschleunigung hoch. Dabei wirken riesige Kräfte, welche sicherlich nicht optimal für Lager und Motor sind. Daher habe ich mich dazu entschlossen den Sanftanlauf bei der DeWALT DWE 7492 * selbst nachzurüsten.
Glücklicherweise ist das ganze sehr einfach und schnell gemacht. Man kommt gut an die nötigen Kabel hin. Dabei bleibt das ganze rückbaubar, so dass kein Garantieverlust entsteht, sollte es bei euch zu einem Garantiefall kommen.
Bei meiner Metabo KGS 254* Kappsäge habe ich den selben Sanftanlauf ebenfalls eingebaut. Den Beitrag dazu findet ihr hier. Den Sanftanlauf bei der DeWALT DWE 7492 * nachrüsten ist dabei sogar noch einfacher als bei der Metabo KGS254*
Wichtig: Ihr arbeitet hier mit Strom und stromführenden Teilen. Wenn ihr euch nicht 100% sicher seid, was ihr macht, bittet einen Elektriker darum, für euch den Umbau vorzunehmen. Strom ist gefährlich, wenn man nicht weiß, was man tut. Es kann einiges kaputt gehen und riesige Schäden entstehen.
Technische Zeichnungen zum Nachrüsten des Sanftanlaufs bei der DeWALT DWE 7492
Vorab
Steckt die Kreissäge aus! Ganz wichtig. Arbeitet niemals an stromführenden Teilen, wenn diese tatsächlich stromführend sind. Das ist lebensgefährlich.
Deckel abschrauben
Ich habe die DeWALT DWE7492 * auf den Kopf gelegt. Legt sie dazu am besten auf zwei Gerüstböcke*. Dann müsst ihr das Sägeblatt nicht einfahren bzw. die Schutzhaube abmontieren. Wenn die DeWALT DWE7492 * auf dem Kopf liegt, kommt ihr sehr gut an die Schrauben, um den Schalterblock zu lösen. Nehmt dazu einen Kreuz-Schraubendreher* und löst die vier Schrauben an den Ecken der schwarzen Abdeckung.
Jetzt seht ihr schon die sechs Steckverbindungen (bzw. acht Kabel). Dort müsst ihr gleich Hand anlegen. Bevor ihr aktiv werdet, muss der Sanftanlauf* noch präpariert werden.
Sanftanlauf vorbereiten
Zunächst habe ich die drei Enden des Sanftanlaufs* nochmal mit der KNIPEX Abisolierzange* sauber abisoliert. Isoliert rund 8-10mm ab. Verdreht die abisolierten Einzeldrähte so, dass ihr später die Kabelschuhe gut darüber gesteckt bekommt. Als nächstes müsst ihr an die drei Enden des Sanftanlaufs* unterschiedliche Kabelschuhe montieren. Dabei ist wichtig, welche Kabelschuhart ihr wo montiert.
Auf das rote Kabel muss ein üblicher Kabelschuh (Kabelschuhgröße bzw. Kabelschuhfarbe rot) als weibliche Ausführung. Nehmt den enstprechenden Kabelschuh aus dem Kabelschuhset*. Schiebt diesen Kabelschuh über das rote abisolierte Kabel und verkrimpt es mit KNIPEX Crimpzange*.
Auf das schwarze Kabel muss ein üblicher Kabelschuh (Kabelschuhgröße bzw. Kabelschuhfarbe rot). Dieses mal muss es die männliche Ausführung sein. Nehmt den enstprechenden Kabelschuh aus dem Kabelschuhset*. Schiebt diesen Kabelschuh über das schwarze abisolierte Kabel und verkrimpt es mit KNIPEX Crimpzange*.
Auf das blaue Kabel benötigt einen etwas besonderen Kabelschuh (Kabelschuhgröße bzw. Kabelschuhfarbe rot). Dieser Kabelschuh hat zwei Enden, es ist also eine Art Y-Abzweig. Nehmt den enstprechenden Kabelschuh aus dem Kabelschuhset*. Schiebt diesen Kabelschuh über das blaue abisolierte Kabel und verkrimpt es mit KNIPEX Crimpzange*.
Als erstes löst ihr den Stecker mit dem blauen und schwarzen Kabel. Bei mir haben die Stecker richtig fest gehalten. Mit einer Kombizange* oder einer Flachrundzange* sollte es dennoch recht gut gehen. Bei mir war war der Stecker auf dem Steckplatz 33. Vorsicht, dieser kann variieren! Richtet euch besser nach den Farben. Diese sind fix. Wenn ihr diesen Stecker gelöst habt, nehmt ihr das blaue Kabel vom Sanftanlauf* und steckt es dazwischen. Wenn alles richtig verkabelt ist, steckt der Stecker vom blauen Kabel vom Sanftanlauf* im freien Steckplatz am Ein-Aus-Schalter. Am zweiten freien Stecker des blauen Kabels des Sanftanlaufs* steckt der Stecker des blauen und schwarzen Kabels. Der erste Teil ist somit geschafft.
Jetzt müsst ihr noch den Stecker mit dem braunen und schwarzen Kabel lösen. Bei mir war das die Nummer 13. Allerdings kann auch diese Nummer variieren. Zum Lösen nehmt ihr wieder die Kombizange* oder die Flachrundzange* zur Hand. Auf den freien Steckplatz am Ein-Aus-Schalter kommt jetzt das rote Kabel des Sanftanlaufs*. Das schwarze Kabel des Sanftanlaufs* verbindet ihr mit dem Stecker des braunen und schwarzen Kabels. Das war es schon.
Zur Verdeutlichung empfehle ich euch, einen Blick auf die technischen Zeichnungen zu werfen.
Deckel zuschrauben
Jetzt verstaut ihr wieder alles in der schwarzen Box. Mit dem zusätzlichen Sanftanlauf* wird alles etwas enger. Es sollte dennoch alles in der Box Platz finden. Jetzt schraubt ihr mit Hilfe des Kreuz-Schraubendrehers* den Schalter auf die Box, so dass alles gut fest ist und keine offenen Leitungen mehr sichtbar sind. Das war es auch schon.
Anlaufverhalten mit Sanftanlauf bei der DeWALT DWE 7492 testen
Dreht die DeWALT DWE7492 * wieder auf ihre Füße und testet das neue Anlaufverhalten. Nachfolgendes Video zeigt den Vergleich zwischen vor und nach dem Einbau des Sanftanlauf bei der DeWALT DWE 7492 * wie es sich bei mir verhält.
Über ein kurzes Feedback, wie euch der Beitrag gefällt freuen wir uns. Außerdem sind wir über Kritik, Verbesserungsvorschläge, etc. froh und probieren diese so gut als möglich umzusetzen.
Ein Untergestell benötigt eigentlich jeder für seine DeWALT DWE7492*. Ansonsten ist die Arbeitshöhe meist ungünstig bzw. wenn man ein provisorisches Untergestell nimmt, evtl. wackelig oder wenig flexibel. Die Frage, die sich jeder stellen muss ist, was für ein Untergestell es denn sein soll bzw. wie die DeWALT DWE7492* denn genutzt wird. Wechselt man oft den Ort, z.B. von der Werkstatt auf die Baustelle, in den Keller und danach raus auf den Hofplatz ist ein flexibles und leichtes Untergestell wahrscheinlich die beste Lösung. Eine optimale Lösung wäre da das Untergestell DE7400 von DeWALT*. Benutzt ihr die Säge aber hauptsächlich in eurer Werkstatt, dann macht der in diesem Beitrag beschriebene Unterschrank am meisten Sinn. Er ist stabil, kann problemlos verschoben werden und bietet genügend Stauraum um allerlei Materialien zu verstauen.
Bevor ihr loslegt müsst ihr euch überlegen, wie hoch ihr den Tisch bauen wollt. Ich habe die Höhe meiner Werkbank als Arbeitshöhe festgelegt. Das hat den Vorteil, dass ich bei größeren Werkstücken die Werkbank als verlängerten Sägetisch verwenden kann.
Die Berechnung der Untergestellhöhe lautet dann wie folgt:
Oberkante Werkbank vom Boden aus gemessen abzüglich
DeWALT DWE7492* (gemessen von den Füßen bis zur Oberkante der Arbeitsfläche= 32,5cm)
Später benötigt ihr die Höhe der Rahmenteile. Von der Höhe, die ihr oben bestimmt habt, zieht ihr nochmal zwei mal die Holzdicke (bitte genau nachmessen! 5,8cm bei mir) ab.
Bei mir lautet die Rechnung wie folgt
93cm – 7,4cm – 32,5cm – 2* 5,8cm = 41,5cm
Meine senkrechten Rahmenteile haben eine Höhe von 41,5cm.
Wichtig: Ich hatte noch 4 (leider relativ kleine) Schwerlastrollen rumliegen und diese verwendet. Sie gehen schon, aber größere Schwerlastrollen* machen definitiv Sinn, weil es euch das Verschieben erleichtert, wenn der Boden gerade mal nicht so sauber ist.
Rahmenteile vorbereiten und zuschneiden
Beginnen wir damit, die Rahmenteile vorzubereiten. Ich habe dazu die Rahmenhölzer zu schleifen. Dazu habe ich alle nebeneinander gelegt und mittels zwei Resthölzern und zwei Schraubzwingen* fixiert. Danach bin ich mit dem Exzenterschleifer Metabo SXE450* und einer Schleifscheibe* mit einer Körnung 150. So schleift ihr alle vier Seiten der Rahmenhölzer.
Jetzt geht es ans Zuschneiden. Am besten geht das mit einer Kappsäge*. Messt folgende Maße ab und schneidet die Rahmenhölzer zu. Achtet darauf, dass ihr eine geschickte Aufteilung wählt, damit es wenig Verschnitt ergibt.
4 Latten à 67,8cm (Kante A – gelbe Bauteile)
4 Latten à 51,5cm (Kante B – rote Bauteile)
4 Latten à 41,5cm (senkrechte Latten – grüne Bauteile => Vorsicht: Maß ist bei euch höchstwahrscheinlich anders)
Schleift die Schnittkanten leicht ab, damit die Kanten schön glatt sind.
Bei den Latten für Kante A habe ich an allen Enden (zwei mal pro Latte) 18,5mm x 37mm ausgenommen. Stellt die Latten auf die lange schmale Seite. Nehmt jetzt entsprechendes Viereck mit der Japansäge* aus. Schaut dazu am besten auf die Zeichnungen. Dadurch versteift ihr später den Rahmen.
Ich habe die Rahmenteile A und B zusätzlich sogar mit Holzdübel verbunden. Ihr seht es auf den Bildern bei den Montagebildern. Davon rate ich euch aber ausdrücklich ab. Ich habe probiert das so gut wie möglich auszumessen. Die Latten haben dennoch nicht schön aufeinander gepasst.
Rahmenteile ausfräsen und ausstemmen
Die Rahmenteile haben wir alle zugeschnitten. Ich habe diese auch teilweise ausgefräst. Die Siebdruckplatten, welche die Flächen bilden, werden später in die Ausfräsungen hineingelegt (und verschraubt). Das hat den Vorteil, dass ihr in den Fräsnuten die Rahmenteile unsichtbar verschrauben könnt. Außerdem ist der Übergang zwischen Rahmenteil und Siebdruckplatte später bündig.
Sehr einfach geht das mit dem hier beschriebenen Frästisch. Als erstes empfehle ich euch, die Rahmenteile provisorisch übereinander zu stellen und die Kanten zu markieren, welche ihr ausfräsen müsst. Das sind
beide Seitenteile
die Rückwand
die Deckelplatte
die Unterseite (optional, bringt aber nochmal extra Stabilität)
Wichtig ist, dass die Rahmenteile jeweils von außen einbaut. Dort müsst ihr also auch fräsen. Zeichnet euch an
Wo das entsprechende Rahmenteil später platziert werden soll
Welche Kanten ihr fräsen müsst
Welche Seite 15mm ausgefräst werden soll und welche nur 9mm
Welche Breite ihr fräsen müsst
Die senkrechten Rahmenteile müssen komplett ausgefräst werden
Die restlichen Rahmenteile müssen bis zu der Stelle ausgefräst werden, wo die senkrechten Rahmenteile auftreffen +9mm (je Seite)
Die Siebdruckplatten sind 15mm stark. Das heißt, der Fräser muss 15mm herausschauen. Ggfs. müsst ihr zweimal fräsen, einmal mit weniger Tiefe und einmal mit den 15mm. Nehmt zum Einstellen einen Tiefenmesser*. Den Parallelanschlag stellt ihr auf 9mm. Als Fräser nehmt ihr einen 10mm Nutfräser aus dem Fräser Set*. Damit fräst ihr die entsprechenden Teile mit der Oberfräse* aus den Holzstücken heraus.
Jetzt habt ihr sowohl das Werkzeug (Fräser) als auch die Werkstücke (Rahmenteile) vorbereitet. Jetzt könnt ihr also losfräsen. Nehmt euch ein Teil nach dem anderen vor. Achtet jeweils darauf, dass ihr die Werkstücke richtig hinlegt. Ich musste eines neu fräsen, weil ich die 9mm und die 15mm Seite vertauscht hatte.
Nach dem Fräsen sind die Ecken der ausgefrästen Kanten noch rund. Damit die Siebdruckplatten* sauber herein passen, müsst ihr diese noch ausstemmen. Ihr könnt dazu entweder Stechbeitel* und Klöpfel* verwenden, oder ein Multitool*, je nachdem was ihr zur Hand habt, bzw. mit was ihr lieber arbeitet.
Die Rahmenteile sind alle vorbereitet. Je nach Vorliebe könnt ihr entweder zuerst den Rahmen zusammenbauen oder die Siebdruckplatten* zuschneiden (Kapitel: Siebdruckplatten zuschneiden). Der Vorteil, wenn ihr zuerst den Rahmen zusammenbaut ist, dass ihr sehr einfach die genauen Maße für die Siebdruckplatten ausmessen könnt. Der Nachteil ist, dass die Rahmenteile allein auch im verschraubten Zustand recht wackelig sind. Wenn man zuerst eine Seite inklusive Siebdruckplatte fertig machen kann, ist der restliche Zusammenbau einfacher.
Ich habe mich für einen Mittelweg entschieden. Ich habe zuerst den Bodenrahmen montiert. Danach habe ich die erste Siebdruckplatte – die Bodenplatte – zugeschnitten und montiert. Dann ging es mit den senkrechten Rahmenteilen weiter. Bevor es mit den restlichen Rahmenteilen weiter geht, habe ich die seitlichen Wandplatten montiert. Zum Schluss habe ich dann die obere Siebdruckplatte zugeschnitten und montiert. Gemäß diesem Vorgehen sind die nachfolgenden Kapitel angeordnet.
Legt euch die Rahmenteile so zurecht, so wie sie später montiert werden sollen. Gebt jetzt an den Übergängen Holzkleber* zu. Hier nochmal die Anmerkung, dass ihr euch die Holzdübel, die ihr auf den Bildern seht, schenken könnt. Nachfolgendes Bild zeigt den Versatz, den ich mir dadurch produziert habe, obwohl ich (probiert habe) sehr genau zu arbeiten.
Versatz aufgrund des Holzdübels
Fixiert dann die Rahmenteile mit zwei (besser vier) Schraubzwingen*. Zwei Schraubzwingen* nehmt ihr, um die Rahmenteile aneinander zu pressen. Die anderen beiden Schraubzwingen* nehmt ihr zusammen mit einem Brett/Latte, um die Rahmenteile auf die Werkbank zu spannen. Bleibt von den beiden Ecken, die ihr später zuerst bearbeitet ein gutes Stück weg, damit euch die Schraubzwingen* nicht in den Weg kommen. Achtet beim fixieren darauf, dass alles im rechten Winkel ist.
Wenn der Holzkleber getrocknet ist, schnappt ihr euch das Undercover-Jig* und den Akkuschrauber* und fixiert mit je einer Schraube zwei Rahmenteile miteinander.
Zusätzlich habe ich jeweils von außen je zwei Rahmenteile miteinander verbunden. Ich habe dazu in der gefrästen Nut schräg eine Schraube gesetzt. Wichtig ist, dass ihr vorbohrt (z.B. mit einem 3er Holzbohrer aus dem Holzbohrerset*). Außerdem ist wichtig, dass ihr die Schraube gut versenkt, damit die Siebdruckplatten später nicht daran anstehen.
Bodenplatte zuschneiden und montieren
Jetzt wo der Bodenrahmen fertig montiert ist, bietet es sich an, die Bodenplatte auszumessen und zu montieren. Meine Bodenplatte hat folgende Abmessungen: 62,8 x 49,9cm.